Wäschefrabrik Winkel

Im heutigen Ostwestfalen-Lippe hatte sich durch die Verarbeitung von Flachs zu Leinen seit dem 16. Jahrhundert eine vorindustrielle Textilproduktion etabliert. Die industrielle Revolution im 19. Jahrhundert brachte in Städten wie Bielefeld die Textilindustrie den wirtschaftlichen Aufschwung. 

Unweit der Ravensberger Spinnerei ließ im Jahr 1913 der jüdische Kaufmann Hugo Juhl eine Wäschefabrik errichten, in der Aussteuer sowie Damen- und Herrenwäsche angefertigt wurde. In den 1920er Jahren entwickelten sich die Vereinigten Wäschefabriken Juhl & Helmke zu einem der führenden Unternehmen der Branche. Hugo Juhl veräußerte Anfang 1938 seinen Betrieb. Die nationalsozialistischen Zwangsmaßnahmen ließen ihm keine andere Wahl.


Die neuen Eigentümer, die Brüder Theodor und Georg Winkel, konnten in der Nachkriegszeit vom Wirtschaftwunder profitieren. In Folge des Strukturwandels in der Wäscheindustrie stellte der Betrieb 1980 seine Produktion ein.